Die Aussage “ich bin überfällig” ist meistens falsch. Dazu musst du Folgendes wissen!

Der Wunsch nach einem Kind – oder vielleicht auch die Panik vor einer Schwangerschaft – lässt uns Frauen alle paar Wochen auf die Periode warten. Kommt sie nicht, sprechen die meisten Frauen davon, dass ihre Periode überfällig ist und vermuten, dass sie schwanger seien. Dabei können sie das oft gar nicht wissen, ob sie wirklich überfällig sind. Warum?

Ich bin überfällig – was heißt das überhaupt?

Der weibliche Zyklus ist selbst auch für Frauen oft ein Mysterium. Doch bei einem scheinen sich die viele Frauen sehr sicher zu sein: Der Länge ihres Zyklusses. Wenn der Zyklus in den vorangegangenen Monaten etwa 30 Tage lang war, funktioniere dieser ja wie ein Uhrwerk und muss ab sofort immer 30 Tage lang sein. An Tag 31 hält Frau sich dann gern für überfällig und denkt, sie sei schwanger. Es fühlt sich ja auch schon so komisch an im Unterleib, oder? 😉 

Schwankungen im Zyklus

Ladies, bei einem habt Ihr Recht: Der weibliche Körper ist unfassbar und kann so vieles. Denn SOBALD der Eisprung passiert ist, funktionieren die Prozesse in deinem Unterleib und Hormonhaushalt wirklich in jedem Zyklus sehr identisch. Die zweite Zyklushälfte, also die nach dem Eisprung, ist damit so ziemlich immer gleich lang – das sind im Normalfall 14 Tage. Bei der einen minimal kürzer, bei der anderen vielleicht minimal länger. Niemals aber ist sie länger als 16 Tage. DANN bist du tatsächlich überfällig und deine Schwangerschaft ist so gut wie besiegelt. 

“Ich bin überfällig” kann also nur eine Frau sicher sagen, wenn sie weiß, wann ihr Eisprung stattgefunden hat. Nicht weil sie es ja irgendwie gespürt oder die App vorausgesagt hat, sondern weil sie es mit einem Basalthermometer oder einem anderen Zyklustool gemessen und dokumentiert hat. 

Ich liebe es, mit der Zyklusbeobachtung nach dem Eisprung wirklich genau bestimmen zu können, wann ich meine Tage bekommen werde.

Erste Zyklusphase länger

Die erste Zyklushälfte ist hier das “Problem” – also die Zeit bis zum Eisprung. Der Eisprung ist nämlich ein ziemlich störanfälliger Prozess, der leicht durcheinander gebracht werden kann. Dafür kann es vielerlei Gründe geben, beispielsweise:

  • Hormonschwankungen: 
    • Hast du in den letzten sechs Monaten deine hormonelle Verhütung abgesetzt, sind Zyklusschwankungen nahezu vorprogrammiert – leider auch über einen längeren Zeitraum hinweg.
    • Nimmst du Medikamente, um deinen Hormonhaushalt zu regulieren, wie Tabletten für die Schilddrüse, Mönchspfeffer o.ä. kann der Zyklus recht schnell gestört werden
    • Nahrungsergänzungsmittel für bessere Haut & Haare und gegen Anti-Aging enthalten oft Inhaltsstoffe, die deinen Hormonhaushalt stören können.
  • Stress: Gehts bei dir gerade drunter und drüber und ist der Druck besonders hoch, beschließt dein Körper 
  • Urlaub/Reisen: Eine andere Zeitzone, ein ganz veränderter Tagesablauf, Klimaveränderungen – all daran muss sich dein Körper erst gewöhnen.
  • Veränderungen im Schlafrhythmus: Bekommst du plötzlich viel zu wenig Schlaf oder im Gegenteil – du bekommst aktuell übermäßig viel Schlaf? Auch das hat einen Einfluss auf deinen Zyklus.
  • Einnahme von Medikamenten: Alles, was dem Körper “Arbeit” macht, kann den Eisprung verzögern – oder manchmal sogar vorziehen
  • Krankheiten: Du bist erkältet oder anderweitig erkrankt, ist das natürlich eine Aufgabe für deinen Körper, die erst einmal Vorrang hat.

Schwankungen im Zyklus sind normal

Dein Körper sucht sich für deinen Eisprung immer einen günstigen Zeitpunkt aus. Ist das gerade etwas zu stressig oder der Körper nicht fit genug, verzögert sich der Eisprung. Das ist nicht schlimm, sondern ganz natürlich und auch ein gutes Zeichen, dass dein Körper eben entsprechend auf äußere Einflüsse reagiert. Das soll er auch.

“Ich bin überfällig” heißt: Eisprung verspätet

Tritt deine Regelblutung also nicht wie ursprünglich erwartet am Tag 30 ein, ist das wirklich in den meisten Fällen ein Zeichen dafür, dass sich dein Eisprung verspätet hat. Das nachträglich herauszufinden, ist unmöglich. Daher empfehle ich allen Frauen, ihren Zyklus grundsätzlich mit entsprechenden Tools zu beobachten und den eigenen Körper kennenzulernen – scheint anfangs kompliziert, wird aber sehr schnell zur Routine und war für mich wirklich life changing.

Mehr Infos dazu findest du in folgenden Artikeln:

Zykluslänge: Wie lang ist dein Zyklus?

Zervixschleim – wann, wo und wie: So bestimmst du deinen Eisprung

Ovy Basalthermometer Test : Meine Erfahrung mit Bluetooth Thermometer & Ovy App

Bild: Foto von Cliff Booth von Pexels